26. Februar 2019 | Joachim (59)
Eine neue Herzklappe kommt in Kürze

Joachims Herzklappenerkrankung wurde erstmals durch einen Kardiologen im Jahr 2013 festgestellt. Damals beschloss er, auf eigene Faust einen Kardiologen zu konsultieren und äußerte den Wunsch nach einer Herzecho-Untersuchung – denn 10 Jahre zuvor hatte ein anderer Mediziner einen angeborenen Herzklappenfehler, nämlich eine bikuspide Aortenklappe, diagnostiziert. Eine bikuspide Herzklappe verfügt über lediglich zwei Klappensegel, gesunde Herzklappen verfügen über drei Klappensegel. Zu diesem Zeitpunkt war Joachims bikuspide Klappe aber noch gesund. Weder eine Verkalkung noch eine Stenose konnte festgestellt werden. Dennoch war dadurch war eine Sensibilisierung für Herzklappenerkrankungen bereits vorhanden. 

Scheinbar beschwerdefrei 

Seine Überraschung, aber auch Enttäuschung, trotz gesunden Lebensstils und viel Ausdauersports eine verkalkte Herzklappe entwickelt zu haben, war 2013 groß. Noch dazu war er beim Sport nach wie vor beschwerdefrei unterwegs. In den Folgejahren konnte Joachim wichtige Erfahrungen für Betroffene bei der Diagnose von Herzklappenerkrankungen sammeln: 2014 und 2015 wurden im Rahmen der hausärztlichen Vorsorgeuntersuchungen (Oberbauch-Sonographie, EKG, Blutdruckmessung) vom Hausarzt keine kardiologischen Krankheitsmomente erkannt, selbst beim Abhorchen des Herzens mit dem Stethoskop nicht.

Erfahrene Mediziner notwendig 

Erst nachdem er 2017 einen erfahrenen Hausarzt mit klinischem Blick fand, erfolgte nach langem wieder ein Herzecho. Die Diagnose: eine voranschreitende Aortenstenose. Bei einer Untersuchung im letzten Jahr erfuhr der 59-Jährige von einer erneuten Verschlechterung. Beide Male wurden Joachim allerdings die drohenden Risiken in kurzen Patientengesprächen von den Hausärzten nicht ernsthaft benannt – wahrscheinlich, weil er eigentlich beschwerdefrei war, so seine Vermutung. Derzeit steht Joachim vor einer Operation am AKH Wien – seinen Rehabilitationsweg wird er hier wieder schildern. 

Eigeninitiative kann Leben retten 

Joachim rät, sich frühzeitig selbst zu informieren – auch auf dieser Herzklappen-Plattform. 

„Man sollte Haus- und Fachärzte im niedergelassenen Bereich persönlich ansprechen und, wenn medizinisch notwendig, die Initiative selber ergreifen, um einen drohenden Herzinfarkt zu verhindern. Sich selbst um eine kardiologische, fachärztliche Betreuung zu bemühen und diese auch zu erhalten, damit lebensbedrohliche, kardiologische Ereignisse erst gar nicht eintreten, ist lebenswichtig und unabhängig vom Alter.“ 

(TAVI – Minimalinvasive Operation mit Katheter)

Ziel unseres Vereins ist, mehr Bewusstsein für Herzklappenerkrankungen in Österreich zu schaffen und somit langfristig die frühzeitige Erkennung und erfolgreiche Behandlung zu fördern.

Wir möchten informieren, Betroffene unterstützen, Menschen zusammenbringen, Wissen zur Krankheit vermitteln und somit mithelfen, unnötige Herzklappen-Tode zu vermeiden.

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