Leben mit Herzklappenfehler

Eingriff an der Herzklappe: Krankenhausaufenthalt

Vorbereitung auf den Krankenhausaufenthalt

Vor Beginn Ihres Herzklappen-Krankenhausaufenthaltes sollten Sie auch einiges Organisatorisches klären:

Prüfen Sie Ihren Versicherungsumfang. Haben Sie eine private Zusatzversicherung und wenn ja, welche Zusatzleistungen stehen Ihnen zu?

Organisieren Sie Ihre Abwesenheit von zu Hause: Wer gießt Ihre Blumen, füttert die Katze…

Wie kommen Sie nach der OP nach Hause? Wer holt Sie ab oder kommen Sie direkt nach dem Krankenhausaufenthalt mit einem Krankentransport in eine Reha-Einrichtung?

Was muss ich einpacken?

Packen Sie für Ihre Zeit im Krankenhaus am besten eine kleine Reisetasche. Standards wie Zahnbürste und Zahnpasta sowie die richtige Kleidung dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Aber auch wichtige Unterlagen wie Pass und Befunde sollten Sie mitnehmen.

Voruntersuchungen

Dieser Teil des Eingriffs ist bei chirurgischen und kardiologischen Eingriffen ähnlich. Normalerweise werden ein Tag vor der Operation die letzten vorbereitenden Untersuchungen durchgeführt, wie EKG, Blutdruckmessung und Blutuntersuchung. Allfällige Blutverdünner müssen abgesetzt werden. Für die Operation sollte man nüchtern sein.

Eingriff

Ungefähr eine Stunde vor dem Eingriff erhalten Sie ein Medikament, das Sie schläfrig macht. Das Pflegepersonal wird Sie im Bett ins Herzkatheterlabor beziehungsweise den Operationssaal bringen. Dort leitet der Anästhesiearzt die Narkose ein. Der Eingriff dauert dann je nach Art des Eingriffes zwischen ein bis fünf Stunden

Rehabilitation

Operation am offenen Herzen

Unmittelbar nach der Operation am Herzen werden Herzklappen-Patienten einige Tage auf der Intensivstation betreut und überwacht. Danach setzt sich der Herzklappen-Krankenhausaufenthalt mit der Verlegung auf eine Normalstation fort. Sollten Sie beim Aufwachen Schmerzen haben, wird Ihnen ein schmerzlinderndes Mittel verabreicht.

Ihre Operationsnaht ist verbunden. Sie wird voraussichtlich in der Mitte Ihres Brustkorbes über dem Brustbein liegen. Bei minimal-invasiven Eingriffen liegt der Schnitt zwischen zwei Rippen knapp unterhalb der rechten Brust. Ein Schlauch in Ihrem Mund, der bis in die Luftröhre reicht, überwacht und unterstützt die Atmung. Sobald Sie wieder frei atmen können, wird der Luftröhrenschlauch entfernt.

Über kleine Kabel und Schläuche an Ihrem Körper wird das Wundsekret abgeleitet. Sie bekommen Nährlösungen und Ihr Blutdruck sowie Ihre Herztätigkeit werden per EKG überwacht.

Nach der Operation sammelt sich in den Bronchien und in der Luftröhre Schleim an, der abgehustet werden muss. Der Physiotherapeut wird Ihnen zeigen, wie Sie tief Luft nehmen und kräftig aushusten können.

Eventuell fühlen Sie nach dem Eingriff Druckgefühl und Steifheit im Nacken, Rücken oder über der Brust – einige Patienten verspüren sogar starke Schmerzen. Diese Beschwerden beim Herzklappen-Krankenhausaufenthalt werden durch Muskelverkrampfungen verursacht, die auf den chirurgischen Schnitt zurückzuführen sind. Arm- und Schulterbewegungen können deshalb unangenehm sein. Falls dies der Fall ist, wird Ihnen Ihr Arzt Medikamente geben.

Am ersten Tag nach der OP werden Sie Schonkost erhalten. Schon am zweiten Tag können Sie wahrscheinlich normale Kost zu sich nehmen. Voraussichtlich werden Sie nach wenigen Tagen Ihre persönliche Körperpflege wieder selbständig vornehmen können und etwas herumgehen. Wenn Sie aufstehen wollen, bitte Stützstrümpfe tragen. Duschen können Sie bereits wenige Tagen nach dem Eingriff.

Im Normalfall werden Sie etwa zwei Wochen im Spital bleiben, bei einem minimal invasiven Eingriff nur ein paar Tage.

Eine längere Erholungsphase nach der Operation ist wichtig! Der Schnitt am Brustbein muss verheilen. Dies dauert mehrere Monate. Je gesünder Sie vor der Operation waren, umso schneller fühlen Sie sich nach der OP wieder wie zuvor. Bis zur vollständigen Verheilung der Wunden sollten das Heben von schweren Lasten sowie größere körperliche Anstrengungen vermieden werden

Kathetergestützter Eingriff

Auch bei einem kathetergestützem Eingriff werden Sie auf die Intensivstation gebracht, sind allerdings bereits wach. Da der Eingriff in der Regel von der Leiste aus erfolgt, ist es möglich, dass Sie an den Einstichstellen noch Beschwerden verspüren. Bei komplikationslosem Verlauf werden Sie am darauffolgenden Tag auf die Normalstation verlegt. Bereits am ersten Tag können Sie schon normal essen. Am darauffolgenden Tag sind Sie bereits in der Lage sich selbst zu waschen und frei zu bewegen. Normalerweise können Sie die Klinik nach ungefähr zwei bis fünf Tagen verlassen.

Entlassung

Ist Ihre stationäre Behandlung abgeschlossen, wird Ihr Spitalsarzt mit Ihnen ein abschließendes Gespräch führen und den Entlassungstermin bekannt geben.

Am Tag der Entlassung von Ihrem Herzklappen-Krankenhausaufenthalt erhalten Sie einen Patientenbrief für Ihren Arzt. Ist nach dem Krankenhausaufenthalt eine Pflege notwendig, stellt Ihnen das Pflegeteam einen pflegerischen Entlassungsbrief aus.

Im Patientenbrief sind die wichtigsten Informationen zu Ihrem Aufenthalt zusammengefasst: Aufnahmegrund, Diagnose, Therapie, Medikamente und Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Wenn Kontrolluntersuchungen vorgesehen sind, werden im Brief bereits die Termine dafür festgehalten. Weiters sollten Sie wissen, was Sie tun und an wen Sie sich wenden sollen, wenn Beschwerden auftreten. Er dient v. a. auch dazu, allen mit Ihrer weiteren Behandlung befassten Personen die notwendigen Informationen und Empfehlungen des Krankenhauses zur Verfügung zu stellen. Sie als Patient entscheiden, wer Ihren Entlassungsbrief erhalten soll. In der Regel wird dies Ihr Hausarzt bzw. Facharzt sein.

Auf Wunsch erhalten Sie vom Krankenhaus zusätzlich eine Aufenthaltsbestätigung.

Am Tag der Entlassung wird auch der Verpflegungskostenbeitrag fällig, den Sie entweder direkt im Spital oder per Erlagschein bezahlen können.

Der Transport per Rettungswagen vom Spital nach Hause ist dann kostenpflichtig, wenn die medizinische Notwendigkeit fehlt. Fragen Sie bitte bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie die Transportkosten in Ihrem Fall übernimmt. Der Transport wird für Sie vom Krankenhaus organisiert.

Das Entlassungsmanagement des Spitals hilft Ihnen bei Betreuungsbedarf. Bei Kur- oder Reha-Aufenthalten kümmert es sich um das Einholen der Bewilligung. Es hilft bei der Ausstellung von Anträgen für die Rezeptgebührenbefreiung und nimmt auf Ihren Wunsch hin Kontakt zu Hilfsorganisationen oder Selbsthilfegruppen auf.

Früherkennung
& Symptome

So erkennen Sie, ob Sie an einer Herzklappenerkrankung leiden.

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