Presseaussendung zum internationalen Weltherztag am 29. September 2021
27. September 2021
Presseaussendung zum internationalen Weltherztag am 29. September 2021

In Österreich leidet in etwa jeder 8. über 75 an einer Herzklappenerkrankung – meist unentdeckt! Symptome wie Schwindel, Müdigkeit, geringe Belastbarkeit werden häufig mit normalen Alterserscheinungen verwechselt. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung verhindert Folgeerkrankungen des Herzens und verbessert nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebensdauer des Patienten.

Das Bewusstsein über Herzklappenfehler ist in Österreich nur sehr schwach ausgeprägt. Zwar haben laut unserer Umfrage gut 80 % schon einmal von Herzklappenerkrankungen gehört, aber weniger als die Hälfte konnte die Symptome korrekt zuordnen.

„Es gibt verschiedene Symptome, die auf Herzklappenfehler hindeuten. Luftnot bei Belastung, ist etwas, was immer auffällig ist, wenn man Dinge nicht mehr so machen kann, wie man sie bisher gemacht hat. Ein sehr schwerwiegendes Symptom ist ein Ohnmachtsanfall. Auch ein Engegefühl in der Brust kann darauf hindeuten, dass die Durchblutung des Herzens nicht ausreichend gut ist.“, erklärt Prof. Hengstenberg, Leiter der klinischen Abteilung für Kardiologie an der Universitätsklinik Wien und am AKH Wien.

Die beiden häufigsten Herzklappenfehler sind die Aortenstenose und die Mitralinsuffizienz. Bei der Aortenklappe führt meist ein Alterungsprozess dazu, dass die Herzklappe steifer wird und sich dort Kalk einlagert. Dadurch kann sich die Aortenklappe nicht mehr gut öffnen und weist eine Einengung auf.

„Ein Herzklappenfehler, der durch eine Schädigung der Herzklappe, z.B. der Aortenklappe, verursacht wird, wird sich nicht von selbst zurückbilden. Wenn Patienten jedoch aufgrund einer eingeschränkten Herzfunktion eine Mitralinsuffizienz haben, kann sich diese Mitralinsuffizienz bessern, wenn sich die Herzfunktion erholt.“, ergänzt Prof. Rosenhek, Leiter der Ambulanz für erworbene Herzklappenerkrankungen AKH Wien.

Für eine bessere Chance auf ein langes Leben bei guter Gesundheit empfehlen beide Kardiologen, ab dem 60. Lebensjahr mindestens einmal im Jahr das Herz mit einem Stethoskop abhören zu lassen, zum Beispiel bei der Gesunden Untersuchung. „Diese wird vom Hausarzt durchgeführt und ist sehr wichtig, da beim Abhören ein Herzgeräusch festgestellt werden kann, welches einen Hinweis auf einen Herzklappenfehler liefern kann. Die Diagnose wird danach mittels eines Herzultraschalls, welcher von Kardiologen durchgeführt wird, gesichert“ erläutert Prof. Rosenhek.

Viele Herzklappenfehler sind leicht und bedürfen nur einer regelmäßigen Kontrolle. Eine medikamentöse Therapie kann Symptome lindern. Häufig ist jedoch eine rechtzeitige Reparatur oder ein Ersatz der Herzklappe notwendig, um einen bleibenden Schaden des Herzens abzuwenden und eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität zu erhalten.

Vorsorge, Früherkennung und Gesundheitsförderung sind wichtige Pfeiler, damit ältere Menschen möglichst lange bei guter Gesundheit aktiv und selbständig ihr Leben genießen können.

Deshalb 1x im Jahr zum Stethoskop-Check!

 

Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg – Leiter der klinischen Abteilung für Kardiologie an der Universitätsklinik Wien und am AKH Wien, Präsident und Gründungsmitglied des Vereins „Meine Herzklappe“

Univ.-Prof. Dr. Raphael ROSENHEK – Leiter der Ambulanz für Herzklappenfehler im Erwachsenenalter an der Universitätsklinik Wien und am AKH Wien, Vizepräsident des Vereins „Meine Herzklappe“

 

Rückfragehinweis:

Benötigen Sie mehr Informationen oder Fotos wenden Sie sich bitte an

Verein „Meine Herzklappe“

Katja Teichert

office@meineherzklappe.at

0670 55 44 740

www.meineherzklappe.at