Heute ist Weltgesundheitstag!
07. April 2023
Heute ist Weltgesundheitstag!

Gesund im Alter

 

Herzklappenerkrankungen sind eine der häufigsten Ursachen für Herzprobleme im Alter. Das Risiko daran zu erkranken, steigt nach dem 65. Lebensjahr deutlich an. Mit 75 ist bereits jeder 8. betroffen. Nicht rechtzeitig behandelt, können Herzklappenerkrankungen zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine unbehandelte Klappenerkrankung ist ein Hindernis für aktives Altern. Abnahme der Leistungsfähigkeit und Atemnot schränken im Alltag nicht nur massiv ein, sondern führen auch zu einer schlechteren Lebenserwartung. Umgekehrt erhöhen frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung die Lebensqualität und Lebensdauer signifikant.

Daher ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome zu achten und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt wahrzunehmen!

Früherkennung von Herzklappenerkrankungen

„Die häufigsten altersbedingten Herzklappenerkrankungen sind die Aortenklappenstenose und die Mitralinsuffizienz.

Bei der Aortenklappenstenose kommt es zu einer Verkalkung der Aortenklappe, der letzten Klappe im Herzen vor dem Körperkreislauf. Um diese verengte Klappe zu überwinden und den Blutkreislauf weiter aufrechtzuerhalten, strengt sich der Herzmuskel zunehmend an.

Bei der Mitralinsuffizienz schließt die Mitralklappe nicht richtig und ein Teil des gepumpten Blutes fließt in den Lungenkreislauf zurück, statt in den Körperkreislauf zu gelangen. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Einerseits kann eine Gewebsschwäche der Klappe zur Undichtheit führen. Andererseits kann auch ein geschädigter Herzmuskel, zum Beispiel nach Herzinfarkten oder im Rahmen einer Herzschwäche, Ursache sein. Die Mitralinsuffizienz kann zu einer Belastung und Schwächung des Herzmuskels führen.“, erklärt Prof. Rosenhek.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Hausarzt helfen, frühzeitig Veränderungen an den Herzklappen zu erkennen. Eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt das Herz mit dem Stethoskop abhört, kann erste Hinweise auf eine Herzklappenerkrankung liefern. Mit Hilfe der Echokardiographie, bei der das Herz mit Ultraschall untersucht wird, sichert der Kardiologe die Diagnose und bestimmt den Schweregrad der Herzklappenerkrankung.

Bei Herzklappenerkrankungen werden die häufigsten Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwindel, bzw. Ohnmachtsanfälle, und Brustschmerzen zu oft als „nur ein normaler Teil des Älterwerdens“ abgetan. So werden häufig Diagnoseerstellung und Behandlung verzögert, mit tragischen Folgen: Unbehandelt hat die schwere, symptomatische Aortenklappenstenose eine Sterblichkeitsrate um die 30 Prozent pro Jahr.

Treten diese Symptome auf, ist es daher wichtig, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen, denn „die rechtzeitige Behandlung von Herzklappenerkrankungen kann eine klare Erfolgsgeschichte für Gesundheit im Alter sein“, so Prof. Hengstenberg.

Behandlung von Herzklappenerkrankungen

Je nach Art und Schweregrad der Herzklappenerkrankung ist die Behandlung unterschiedlich. Herzklappenfehler lassen sich durch eine Operation behandeln, bei der Schäden repariert oder die erkrankte Klappe durch eine künstliche Herzklappe ersetzt wird.

Ein Austausch der Klappe muss heute nicht mehr zwangsläufig in einer Operation am offenen Herzen stattfinden. Inzwischen gibt es auch Methoden, die Klappe mithilfe eines Katheter-Eingriffs zu ersetzen. Diese Behandlungsmethode schont den Betroffenen und ist daher eine sehr gute Möglichkeit für ältere Patient*innen.

Gesundheitskompetenz ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein gesundes Leben bis ins hohe Alter. Zu einem Lebensstil, der ein gesundes Altern mit körperlicher und psychischer Gesundheit begünstigt, zählen neben einer gesunder Ernährung, sozialen Kontakten und einer positiven Lebenseinstellung nicht zuletzt auch das Wissen über die Erkrankungen des Alters und deren Symptome.