Weltgesundheitstag
08. April 2024
Weltgesundheitstag

Die meisten Menschen vertrauen wie selbstverständlich darauf, dass ihr Herz unermüdlich seinen Dienst tut. Erst wenn es Probleme macht, wird man auf den Lebensmotor aufmerksam. Doch ein gesundes Herz ist keine Selbstverständlichkeit. Laut Statistik Austria sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Österreich. An zweiter Stelle folgen andere Krankheiten und an dritter Stelle Krebserkrankungen.

Lebensstil und Herzvorsorge

Durch eine Änderung des Lebensstils kann jeder Einzelne etwas für seine Herzgesundheit tun. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung helfen gegen Übergewicht, der Verzicht auf Tabak und Alkohol senkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und weniger Dauerstress lässt den Blutdruck sinken. Wichtig ist aber auch eine gute Herz-Kreislauf-Vorsorge zur Früherkennung und Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In Österreich gibt es bisher leider keine regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen Herzklappenerkrankungen oder Herzinfarkte gehören. Viele dieser Erkrankungen könnten durch Früherkennung wirksam behandelt werden.

„Bei der Hälfte aller Patienten, die einen Herzinfarkt erleiden, bestanden im Vorfeld keine Beschwerden. Eine rechtzeitige Erkennung von Risikofaktoren ist daher besonders wichtig und kann helfen, den plötzlichen Herztod zu vermeiden“ (Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg)

Der Herzcheck

Der Herzcheck sollte die folgenden Untersuchungen beinhalten: einen Stethoskop-Check, die Bestimmung verschiedener Blutwerte (u.a. Cholesterin und Zucker), das Messen des Blutdrucks und ein Ruhe-EKG und – falls nötig – ein Belastungs- EKG sowie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens.

Herzklappenerkrankungen sind vor allem eine Alterserkrankung. Mit einem einfachen Stethoskop kann der Arzt hören, ob die Herzklappen richtig öffnen und schließen.

Bei den Blutwerten sollten vor allem der Blutzucker – im Hinblick auf das Vorliegen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) – und die Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride) bestimmt werden. Cholesterin ist an sich nicht schädlich. Ist aber zu viel des schlechten LDL-Cholesterins im Blut, bilden sich Ablagerungen in den Gefäßen. Dann drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Grundsätzlich gilt: Je niedriger das LDL-Cholesterin, desto geringer das Herz-Kreislauf-Risiko.

Der Bluthochdruck erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzschwäche. Ein leicht erhöhter Blutdruck verursacht zunächst keine Beschwerden. Deshalb gilt Bluthochdruck als „Silent Killer“, als lautloser Killer.

Das EKG kann Durchblutungs- oder Herzrhythmusstörungen anzeigen. Die Ultraschall-Untersuchung des Herzens zeigt in Echtzeit detaillierte Bilder des Herzens. Hier können Veränderungen der Herzklappen, der Herzwände und des Herzbeutels festgestellt werden.

„Sofern mit dem Stethoskop ein Herzgeräusch festgestellt wurde, ist eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens angezeigt. Mit dieser hochauflösenden Untersuchung wird der Ursprung des Geräusches und die Schwere der Erkrankung festgestellt. Abhängig von diesen Ergebnissen kann die weitere Therapie geplant werden.“ (Univ.-Prof. Dr. Raphael Rosenhek)

Dank der kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen der ÖGK werden Brust- und Prostatakrebs immer früher erkannt. Der Verein „Meine Herzklappe“ plädiert daher eindringlich für die Einführung eines Herz-Checks ab dem 50. Lebensjahr, um auch Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen und damit besser behandeln zu können!