WEARREDDAY
03. Februar 2023
WEARREDDAY

Noch immer ist der Maßstab vieler medizinischer Studien ein 75 kg schwerer Mann – bei Frauen werden Krankheiten daher häufig später erkannt und schlechter behandelt. Doch auch die Behandlung von Männern muss man unter dem Geschlechts-Gesichtspunkt individualisieren.

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es ausgeprägte Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Der Herzinfarkt war eine der ersten Krankheiten, an der sich zeigte, dass das Geschlecht bei der Diagnose eine wichtige Rolle spielt: Frauen zeigen viel häufiger atypische Herzinfarkt-Symptome als Männer, wodurch der Herzinfarkt bei Frauen viel später bzw. gar nicht erkannt wurde bzw. teilweise noch immer wird.

Zudem reagieren Gene in Frauen-und Männerherzen unterschiedlich auf Herzklappenfehler. Die Aortenklappenstenose verläuft z.B. bei männlichen Personen ungünstiger als bei weiblichen.

Neben der Biologie spielt auch der psychosoziale Aspekt und gesellschaftliche Normen eine Rolle. Manche Eigenschaften werden nach wie vor dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeschrieben. Das führt auch dazu, dass sich Frauen bei Behandlungen häufiger nicht ernst genommen fühlen – bei behandelnden Ärzten weniger als bei Ärztinnen.

Aufmerksamkeit für die Unterschiede bei Herzkrankheiten zu generieren ist wichtig. Deshalb plädieren wir dafür, dass der Wear Red Day auch bei uns eingeführt wird!