Newsletter im Juni
08. Juni 2022
Newsletter im Juni

Was ist eine „Ross-OP“

In der letzten Woche konnte man in den Medien wieder über Arnold Schwarzeneggers Herzzklappen-OPs lesen.

In der Berichterstattung kamen immer der Begriff „Ross-OP“ vor. Doch was ist das eigentlich?

Benannt ist die Ross-OP nach dem britischem Thoraxchirurgen Donald Nixon Ross. Es handelt sich hier um eine herzchirurgische Behandlungsmethode, die hauptsächlich bei einer angeboren Aortenklappenstenose bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen angewendet wird.

Die defekte Aortenklappe wird operativ entfernt und durch die körpereigene Pulmonalklappe ersetzt. Diese wird wiederum von einem Homograft, einer fremden menschlichen Klappe ersetzt.

Welche Vorteile hat diese Behandlungsmethode im Vergleich zu einer OP, bei der die defekte Herzklappe durch eine mechanische Herzklappe ersetzt wird?

  • Die als neue Aortenklappe eingesetzte Pulmonalklappe wächst im normalen Rhythmus weiter mit, was besonders bei Kindern und Jugendlichen wichtig ist
  • Nach der OP ist Sport in vollem Umfang möglich – wie Arnold Schwarzenegger bewiesen hat
  • Eine dauerhafte Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten ist nicht nötig

Die meisten Patienten können nach erfolgreicher OP ein völlig normales Leben führen. Lediglich eine lebenslange kardiologische Beobachtung und eine regelmäßige Endokarditisprophylaxe sind notwendig.

 

Corona-Beschränkungen in Ordinationen – gültig ab 1. Juni

Österreichweit fallen mit Anfang Juni nicht alle Corona-Regeln. Konkret bleibt eine Maskenpflicht in „besonders vulnerablen Settings“ wie Krankenanstalten, Kuranstalten und sonstigen Orten, an denen Gesundheits- und Pflegedienstleistungen erbracht werden, also auch Arztpraxen, sowie in Alten- und Pflegeheimen. Auch in der mobilen Pflege mit Ausnahme des Behindertenbereichs bleibt die Maskenpflicht erhalten.

In Wien gibt es zudem weitere Einschränkungen. So wird zwar das Besucherlimit in Kranken- und Kuranstalten aufgehoben, was dort ebenso wie in Alten- und Pflegeheimen bleibt, ist aber ein maximal 48 Stunden alter negativer PCR-Test als Zugangsvoraussetzung.

Von den Bundesregeln hebt man sich in zwei Bereichen ab:

  • die Maske ist in allen Massenbeförderungsmitteln sowie geschlossenen Stationen, Bahnhöfen und Bahnsteigen zu tragen.
  • die Maske ist in den Kundenräumen von Apotheken anzulegen.

Gleiches gilt für das Personal in diesen beiden Bereichen, wenn keine sonstigen geeigneten Schutz-Maßnahmen etabliert sind.

Die Verordnung ist wie die Regelung des Bundes bis 23. August befristet.

 

Herzschwäche und Hitze

Hochsommerliche Temperaturen können besonders für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu einer Herausforderung werden!

Es ist wichtig, mit dem behandelnden Arzt Vorsichtsmaßnahmen zu besprechen, damit Müdigkeit, Schwindel, Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps, Herzrhythmussstörungen gar nicht erst entstehen können. Das kann eine Anpassung der Trinkmenge oder auch eine Änderung der Dosierung von Medikamenten sein.

Die Wärmeabgabe des Körpers erfolgt über die Haut. Deshalb sollte man darauf achten, möglichst größere Hitze zu vermeiden, sich körperlich zu schonen und leichte Bekleidung zu tragen.

Das Blut nimmt die übermäßige Wärme aus dem Körper auf und transportiert sie zu den kleinen Hautgefäßen, die die Wärme aus dem Körper herausleiten. Je größer die Fläche der unbedeckten Haut, je kühler und trockener die vorbeistreichende Luft, und vor allem je mehr Blut vom Herzen durch die Hautgefäße gepumpt wird, desto mehr Wärme kann der Körper abgeben. Ein gesundes Herz kann diese Mehrbelastung problemlos bewältigen. Ein krankes Herz dagegen kommt schneller an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit

Der Körper gibt auch durch den Schweiß Wärme ab. Das bedeutet einen zusätzlichen Flüssigkeitsverlust, was man vor allem bei der Einnahme von Diuretika berücksichtigen muss.

Durch das Schwitzen verliert der Köper an Flüssigkeit und Elektrolyten, das kann bis zu 1-2 Liter pro Tag sein! Gesunde Menschen trinken bei Durst automatisch so viel, wie sie zum Ausgleich brauchen. Bei älteren oder herzkranken Menschen ist das Durstgefühl häufig nicht mehr richtig intakt, so dass diese besonders darauf achten müssen, mehr zu trinken. Dies gilt ganz besonders für Menschen, die Diuretika, also wassertreibende Medikamente, einnehmen. Wenn hier durch die Diuretika ein stärkerer Flüssigkeitsverlust entsteht, nimmt das Blutvolumen in den Gefäßen ab. Dadurch sinkt der Blutdruck. Es kann beim Aufstehen aus sitzender oder liegender Position zu einem Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen.

Auch der Verlust der Elektrolyte, der Salze, führt zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit bis hin zu Herzrhythmusstörungen.

Es ist wichtig, an heißen Tagen 1-2 l am Tag mehr zu trinken. Doch auch nicht zu viel! Zu viel Flüssigkeit kann bei herzkranken Patienten auch zu einer Verschlechterung ihrer Herzleistung führen!

Darum unbedingt Flüssigkeitsmenge und Anpassung der Medikamente mit dem behandelnden Arzt besprechen!

 

Einen schönen Juni mit perfekten frühsommerlichen Temperaturen!

Ihre

Katja Teichert