Herzklappenoperation
Die Operation am offenen Herzen ist das klassische Verfahren zur Behandlung eines Herzklappen-fehlers und erzielt sehr gute Langzeitergebnisse.
Man unterscheidet 2 Formen des Eingriffs:
Klassische Operation:
Der Eingriff findet unter Vollnarkose und Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine statt. Sie übernimmt während der Operation die Aufgaben des Herzens und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Um einen optimalen Zugang zum Herzen zu erhalten, öffnet der Chirurg das Brustbein.
Minimalinvasive Technik:
Hier kommt ebenfalls eine Vollnarkose und eine Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz. Die Operation findet durch einen nur wenige Zentimeter breiten Schnitt entlang der Rippen statt. Die Belastung für den Patienten ist wesentlich geringer.
Die defekte Klappe wird entfernt und meist durch eine Klappenprothese ersetzt. Diese kann mechanisch sein oder aus Rinder- oder Schweineherzbeutelgewebe bestehen.


Eine mechanische Klappe hat den Vorteil einer meist lebenslangen Haltbarkeit. Allerdings müssen dauerhaft Blutverdünner eingenommen werden. Dies bedingt ein höheres Blutungsrisiko. Manche Patienten empfinden das klickende Geräusch der Klappen als störend.
Eine biologische Klappe hat den Vorteil eines geringeren Blutungsrisikos. Die Einnahme von Blutverdünnern ist meist nur in den ersten drei Monaten notwendig. Auf der anderen Seite ist die Haltbarkeit der Klappe beschränkt, sie liegt aktuell im Durchschnitt bei 12 Jahren.
Die OP am offenen Herzen
am Beispiel einer klassischen Operation einer verkalkten Aortenklappe
Der Patient kommt in den Narkosevorbereitungsraum und wird an die Überwachungsmonitore angeschlossen.
Die Sauerstoffmaske wird angelegt, die Narkose eingeleitet. Danach wird ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingeführt.

Eine Echokardiographiesonde wird durch die Speiseröhre verlegt, während der gesamten OP wird das Herz per Ultraschall überwacht.
Mit dem Brustkorbsperrer wird die Öffnung größer gemacht. Der Herzbeutel wird eröffnet und das Herz freigelegt.
Die Haut über dem Brustbein wird aufgeschnitten, das Brustbein mit einer Sternumsäge durchtrennt. Kleine Blutgefäße werden verschlossen, damit der Blutverlust gering bleibt.


Jetzt wird die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Diese wird für die gesamte Operation den Kreislauf übernehmen.
Das Herz wird stillgelegt und vom Blutstrom getrennt, das Blut über die Herz-Lungen-Maschine umgeleitet.
Die verkalkte Klappe wird heraus operiert.


Die Fäden für die neue Klappe werden vorbereitet, mit der die Klappe dann angenäht wird. Wenn die Klappe korrekt sitzt, wird sie mit den Fäden eingeknotet. Die Fäden wachsen zusammen mit der Klappe ein.
Langsam wird das Herz von Herz-Lungen-Maschine entwöhnt - das Herz muss immer größere Mengen an Blut durch den Körper pumpen. Dann wird sie abgestellt, das Herz übernimmt wieder die komplette Arbeit.
Der Herzbeutel wird zugenäht. Der aufgesägte Brustkorb wird mit Draht verschlossen, die Haut darüber vernäht. Der Eingriff ist beendet.
Mögliche Komplikationen
Bei einer Herzklappen-OP treten Komplikationen nur in sehr seltenen Fällen auf. Diese OP wird bereits seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich eingesetzt. Dennoch gibt es Restrisiken:
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Herzrhythmusstörungen, die einen Herzschrittmacher erforderlich machen
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Blutungsstörung im Gehirn
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Schlaganfall
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