Früherkennung von Herzklappenerkrankungen
Das Herz hat die Aufgabe, unseren Blutkreislauf aufrecht zu erhalten. Dabei arbeitet es wie eine Pumpe, die das Blut in die Blutgefäße hineinpumpt. So gelangt das Blut bis in die winzigsten Äderchen unseres Körpers. Über die Venen gelangt das sauerstoffarme Blut in die Lungen, wo es mit Sauerstoff angereichert wird, wieder zurück zum Herzen.
Das Blut versorgt die Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Danach wird das sauerstoffarme Blut in der Lunge wieder mit Sauerstoff angereichert.

Das Herz besteht aus einer rechten und einer linken Hälfte. Jede dieser Hälften beinhaltet zwei Kammern, den Vorhof und die Herzkammer. Die linke Herzhälfte pumpt das Blut in den Körper und die rechte pumpt es in die Lunge.
Die vier Herzklappen haben eine Ventilfunktion:
Gesunde Herzklappen öffnen sich vollständig und ermöglichen einen ungehinderten Vorwärtsfluss des Blutes. Danach schließen sie sich vollständig, um einen Rückfluss des Blutes zu verhindern.
Die Früherkennung von Herzklappenerkrankungen ist entscheidend, um rechtzeitig eine passende Behandlung einzuleiten und schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
Hier sind die wichtigsten Methoden:
🩺 Stethoskop-Check:
Ein einfaches Abhören des Herzens durch den Arzt kann erste Hinweise auf eine Herzklappenerkrankung geben. Herzgeräusche können auf eine Verengung (Stenose) oder Undichtigkeit (Insuffizienz) einer Klappe hinweisen.
📊 Echokardiographie (Herzultraschall):
Diese schmerzfreie Untersuchung zeigt genau, wie die Herzklappen arbeiten und ob sie sich richtig öffnen und schließen. Sie ist die wichtigste Methode zur Diagnose.
📉 Weitere Untersuchungen:
Falls nötig, können zusätzlich ein EKG, ein Belastungs-EKG oder eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt werden, um den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen.
Regelmäßige Kontrollen sind der Schlüssel zur Früherkennung! Wer ab 50 regelmäßig sein Herz untersuchen lässt, hat die besten Chancen, eine Herzklappenerkrankung frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig behandelt zu werden.
Achte auf Symptome:
- Atemnot bei Anstrengung
- Schmerzen oder Druck im Brustkorb bei Anstrengung (Angina pectoris)
- Ohnmachtsanfälle/ Schwindel
- Rhythmusstörungen, z.B. Vorhofflimmern bei Mitralinsuffizienz
- Abnahme der Leistungsfähigkeit
sind Warnzeichen, die nicht ignoriert werden sollten!
Der Behandlungsweg:
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Ihr Hausarzt hat bei einem Stethoskop-Check einen Herzklappenfehler festgestellt und Ihnen eine Überweisung zum Kardiologen mitgegeben.
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Ihr Kardiologe wird bei Ihnen einen Herzultraschall durchführen, um die Diagnose zu verfestigen und den Schweregrad Ihrer Erkrankung festzustellen.
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Sobald Ihr Kardiologe Ihnen empfiehlt, Ihre Herzklappe operieren zu lassen, machen Sie sich einen Termin in der Herzklappenambulanz in einem Herzzentrum in Ihrer Nähe aus. Hier besprechen Sie dann gemeinsam mit dem Herzteam, bestehend aus Kardiologe, interventionellem Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten und fallweise weiteren Fachärzten, falls Sie an weiteren Erkrankungen leiden, die für Sie optimale Behandlungsoption.
In Österreich gibt es folgende 9 Herzzentren, die sowohl Herzoperationen als auch Katheterbehandlungen wie TAVI, Mitral-Clip,… durchführen:

Wien:
Medizinische Universität Wien/AKH
1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20
Ambulanz: 01 40400-62800
Klinik Floridsdorf
1210 Wien, Brünner Straße 68
Ambulanz: 01 90290
Niederösterreich:
Universitätsklinikum St. Pölten
3100 St. Pölten, Propst-Führer Straße 4
Ambulanz: 02742 9004-12641
Oberösterreich:
Kepler Universitätsklinikum
4020 Linz, Krankenhausstraße 7a
Ambulanz: 05 7680 83-2136
Klinikum Wels-Grieskirchen
4600 Wels, Grieskirchner Straße 42
Ambulanz: 07242 415 2215
Steiermark:
Universitätsklinikum Graz
8036 Graz, Auenbruggerplatz 29
Ambulanz: 0316 385-83734
Kärnten:
Landeskrankenhaus Klagenfurt
9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 47
Ambulanz: 0463 538-31203
Salzburg:
Universitätsklinikum Salzburg
5020 Salzburg, Müllner Hauptstraße 48
Ambulanz: 05 7255–25700
Tirol:
Medizinische Universität Innsbruck
6020 Innsbruck Anichstraße 35
Ambulanz: 050 504-23268