Was sich Herzklappenpatient:innen wünschen
06. März 2023
Was sich Herzklappenpatient:innen wünschen

Herz-Kreislauferkrankungen sind die große Herausforderung unserer Zeit❗

So ist beispielsweise ein Herzklappenfehler der Aortenklappe eine häufige, schwerwiegende, aber auch behandelbare Erkrankung. Herzklappenerkrankungen betreffen etwa jeden 8. über 75 Jahren, damit in Österreich etwa 115.000 Menschen.

Trotzdem sind Erkrankungen der Herzklappen in der Welt der Herz-Kreislauf-Erkrankungen kaum bekannt, österreichische Daten findet man nur spärlich.
Aufgrund einer Kombination aus geringem Bewusstsein, Mängeln bei der Erkennung der Symptome sowie Verzögerungen bei der Diagnose und Behandlung erhalten zu viele Patienten zu spät eine möglicherweise lebensrettende Behandlung.

Als Reaktion auf diese Versorgungslücken haben wir den Bericht „Herzklappenerkrankungen – Gemeinsam für eine bessere Patientenversorgung in Österreich“ entwickelt. Der Bericht zielt darauf ab, das Bewusstsein der Interessengruppen für Herzklappenerkrankungen in Österreich zu schärfen und beschreibt die optimale Erkennung und Behandlung von Herzklappenfehlern.

Unser österreichischer Bericht baut auf dem europäischen Bericht auf, der 2020 vom Global Heart Hub GHH veröffentlicht wurde. Die Erfahrungen von österreichischen Herzklappenpatienten und medizinischem Fachpersonal flossen dabei ein. Die Patientenperspektive zieht sich als roter Faden durch diesen Bericht, denn ein personenzentrierter Ansatz ist wichtig!

Für einen optimalen Behandlungsweg von Menschen mit Herzklappenerkrankungen ist entscheidend:

• Eine qualitativ gute Patientenaufklärung und gemeinsame Entscheidungsfindung in allen Phasen der Herzklappenbehandlung
• Die Errichtung multidisziplinärer Herzteams in Herzzentren in ganz Österreich
• Screening-Programme, um Herzklappenerkrankungen frühzeitig zu erkennen
• Datenerfassung und Forschung zu Lebensqualität und Behandlungsergebnissen

Patient:innen wünschen sich vor allem:

• Kürzere Wartezeiten auf ein Herzecho und einen Termin beim Kardiologen
• Mehr Kardiologen im ländlichen Raum und/oder einen Kardio-Bus, der entlegene Gegenden und Pensionistenwohnhäuser anfährt
• Info-Material über Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten
• INR Selbstmessungsschulungen für alle Patienten und/oder deren Angehörigen
• Psychologische Betreuung, vor allem nach einem Eingriff am offenen Herzen
• Einladungen von Arzt oder Krankenkasse zur Vorsorgeuntersuchung
• Gemeinsame Entscheidungsfindung als Behandlungsstandard
• Spezialisierte Gesundheits- und Krankenpfleger – auch für Patientenfragen
• Hotline für Patienten

Gemeinsam. mit Stakeholdern aus dem Gesundheitswesen, Ärzten und der Expertise von Patient:innen ist es möglich, die Bürde, die mit Herzklappenerkrankungen einhergeht, zu verringern.

Fangen wir an, denn Gesundheit ist unser größter Reichtum!